Ein Unternehmen besteht immer aus Menschen. Personen, die entscheiden, die die Richtung und Strategie vorgeben. Und dabei häufig bei dem bleiben, was sich bewährt hat. Nach dem Motto „Schuster, bleib bei deinem Leisten“ werden Veränderungen, egal wie notwendig oder sinnvoll, erst einmal abgelehnt. Dabei gibt es echte Begründungen, und „gefühlte“ Argumentation. Wir haben einmal Gründe, warum Unternehmen noch keine wirksame Strategie für Nachhaltigkeit erarbeiten und umsetzen, zusammengestellt.

Meistgenannte Gründe gegen mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen

  • Ökonomie geht vor Ökologie
  • zu hohe Kosten
  • dabei fehlen messbare Ziele
  • wo soll man denn anfangen?
  • Mindset der Entscheider / Manager
  • Mitarbeitende werden nicht mitziehen
  • es fehlt die Zeit, sich damit zu beschäftigen

Merken Sie etwas? Richtig, die meisten davon sind eher „gefühlte“ Gründe. Ein gewisses Unbehagen, eine Unkenntnis, was da auf einen zukommt. Daher schiebt man es mal auf andere (Entscheider, Mitarbeitende) oder vage Vermutungen (Zeit, Kosten). Diese Argumente wurden übrigens im Juni 2022 im Rahmen einer Blitzumfrage von Teilnehmern einer Klimaschutz-Infoveranstaltung genannt.

Tatsächliche Gründe, warum noch nicht mehr Unternehmen eine Nachhaltigkeitsstrategie haben

  • aktuelle Krisen, zuerst die Corona-Pandemie, nun der Russland-Ukraine-Krieg mit Energiekrise und Inflation –
    da ist Nachhaltigkeit zwar langfristig wichtig, kurzfristig aber nicht mehr dringlich
  • das eigene Potential wird nicht erkannt – oft steckt bereits mehr Nachhaltigkeit in den Produkten, Angeboten, Dienstleistungen, als bewusst ist. Bestes Beispiel sind Sparkassen und Volks-/Raiffeisenbanken, die eher ihre eventuellen Defizite in Ökologie wahrnehmen als ihren jahrzehntelangen Vorsprung bei sozialer Nachhaltigkeit!
  • die Kenntnisse und Fähigkeiten sind nicht vorhanden
  • die Bereitschaft, höhere Preise zu zahlen, fehlt
  • und zu guter Letzt: man ist ja nicht gezwungen! Sprich: Gesetze und Vorschriften fehlen.

Wenn ein Unternehmen allerdings wartet, bis es durch entsprechende rechtlliche Vorschriften zum Handeln gezwungen wird, ist es schlecht beraten. Denn es ist immer besser, sich in Ruhe Gedanken zu machen, verschiedene Optionen zu prüfen, statt mit Blick auf ein „ab 1.1. musst Du“ in Zugzwang zu geraten.

Aktuelle Krisen – ja, die sind da. Und sie wird es auch weiter geben. Die alles überlagernde Krise ist allerdings nun einmal die Klimakrise. Natürlich derzeit beim Thema „ausreichende Energieversorgung“ etwas aus dem Fokus gerückt, verständlich, aber leider zu kurzfristig gedacht. Kohlekraftwerke sollen ja aus gutem Grund abgeschaltet werden. Derzeit gewinnt man aber den Eindruck, in Deutschland will man den Kuchen essen und gleichzeitig behalten. Genau das geht aber nicht.

Eine Nachhaltigkeitsstrategie auf- und umzusetzen, erfordert Zeit. Deswegen sollten die Unternehmen jetzt – Krise hin oder her – anfangen. Bei der Erkennung des eigenen Potentials sowie der Vermittlung von Kenntnissen und Skills helfen geeignete Nachhaltigkeitsexperten gern. Also: nicht warten, sondern Schritt für Schritt den Nachhaltigkeitsweg gehen. Keine Gründe dagegen suchen, denn die Gründe dafür überwiegen!

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