Die 17 Nachhaltigkeitsziele (kurz SDG genannt) wurden 2015 von den Vereinten Nationen veröffentlicht. Allerdings sind die einzelnen SDG-Inhalte außerhalb der Politik und der „Nachhaltigkeitsbranche“ leider immer noch eher unbekannt. Das ergab unsere Twitter-Blitzumfrage 2022. Seither stellen wir die Sustainable Developement Goals einzeln vor. Heute: SDG 3, Gesundheit und Wohlergehen.

Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern

Gesundes Leben für alle – da denkt man zuerst natürlich an die Dritte-Welt- oder Entwicklungsländer. Viele sind dann überrascht, dass es auch bei uns, trotz weit entwickeltem Gesundheitssystem und ausreichend Ressourcen, durchaus Optimierungsmöglichkeiten und Maßnahmen für mehr Gesundheitsförderung gibt. Insgesamt wurden 9 inhaltliche Unterziele und 4 Umsetzungsmaßnahmen definiert. So zerlegt man das große Ziel des SDG in einzelne, umsetzbare „Brocken“.

Die inhaltlichen Unterziele des SDG 3 sind:

  1. Müttersterblichkeit reduzieren
  2. Vermeidbare Todesfälle bei Kindern unter 5 Jahren beenden
  3. Übertragbare Krankheiten bekämpfen
  4. Sterblichkeit aufgrund nichtübertragbarer Krankheiten senken, psychisches Wohlergehen fördern
  5. Prävention und Behandlung Substanzmissbrauch (Suchtstoffe)
  6. Verkehrsunfälle und Todesfälle im Straßenverkehr reduzieren
  7. Allgemeinen Zugang zu sexual- und reproduktionsmedizinischer Versorgung
  8. Allgemeine, bezahlbare Gesundheitsversorgung für alle
  9. Todesfälle und Erkrankungen wegen Chemikalien oder Luft/Wasser/Bodenverunreinigung senken

Die Umsetzungsmaßnahmen des SDG 3 lauten:

  1. Das Rahmenübereinkommen der WHO zum Tabakverbrauch durchsetzen
  2. Forschung, Entwicklung und allgemeinen Zugang zu Impfstoffen und Medizin, weltweit, unterstützen
  3. Gesundheitsfinanzierung in den Entwicklungsländern erhöhen, Gesundheitsfachkräfte ausbilden und binden
  4. Frühwarnsysteme für nationale und globale Gesundheitsrisiken verbessern

Die Wichtigkeit des Themas „Frühwarnsysteme“ – oder besser, das Nichtfunktionieren solcher Systeme – wurde uns 2020 mit der Corona-Pandemie sehr deutlich vor Augen geführt. Bei den Zielen sind u.a. in unserer Gesellschaft die Nummer 5 und 9 relevant. Alkoholmissbrauch, Alkoholismus als Krankheit zu betrachten, das ist in weiten Teilen immer noch nicht im Kopf. Stattdessen wird Alkohol“genuss“ mit „Feiern, gute Laune“ gleichgesetzt und wer keinen Alkohol trinkt, „wenigstens zum Anstoßen das Glas Sekt!“, kritisiert. Krankheits- und Todesfälle wegen Feinstaub in der Luft sind seit Jahren bekannt, allein 2020 starben rund 240.000 Menschen EU-weit vorzeitig wegen der Feinstaubbelastung.

Mögliche Gesundheitsmaßnahmen für Arbeitgeber

Unternehmen können Kooperationen mit Fitnessstudios für ihre Mitarbeitenden abschlließen, oder z.B. einmal die Woche eine Yogastunde anbieten. Möglichkeiten zur Stressreduktion sind gemeinsame Spaziergänge in der Mittagszeit, oder ein Bürohund wie unser Agenturhund_K. Man kann je nach Unternehmensgröße einen Betriebsarzt haben, oder im betrieblichen Gesundheitsmanagement beispielsweise regelmäßige Check Ups oder Augenuntersuchungen anbieten. Der Bürostuhl sollte auf die individuelle passende Höhe eingestellt sein, der Bildschirm bei PC-Arbeit im optimalen Winkel sein, die Beleuchtung nicht blenden. Und dass man für Meetings lieber Obst statt Schokolade hinstellt, sollte ich inzwischen herumgesprochen haben … Was aber bei dem Trend zur „New Work“ oft vernachlässigt oder bewusst nicht gesehen wird, ist die psychische Belastung der Mitarbeitenden in einem Großraumbüro. Die akustische und visuelle Ablenkung ist in der Regel immens und stört immer wieder die Konzentration. Hier sollten Planer eher auf die Belegschaft hören, statt unter optischen und „wie kriege ich eine möglichst hohe Belegung bei gleichzeitig minimaler Flächennutzung hin“-Aspekten zu planen.

Dies ist eines von den insgesamt 17 SDG. Bei unserer Recherche stellten wir fest: eine Übersicht aller 17 Sustainable Developement Goals mit den jeweiligen Unterzielen, hübsch grafisch aufbereitet, gab es nicht. Daher haben wir ein solches PDF erstellt. Und teilen es gern mit Ihnen!
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