Rewe „gibt Insekten ein Zuhause“. Und bietet gleichzeitig noch sehr viel Fleisch mit Tierwohllabel 1 an. Das bedeutet in der Haltung weniger als 1 DIN A4-Blatt Platz für ein Huhn, weniger als die Grundfläche eines Dixie-WCs für ein Schwein. Adidas macht viel PR mit / für ihre Parley-Produkte, die aus recyceltem Plastikabfall bestehen. Und schließt gleichzeitig ein Werk für diese Produkte in Deutschland, lässt lieber in Asien produzieren. Angabegemäß findet diese Produktion ohne Kinderarbeit statt, es entstehen aber zumindest sehr weite Transportwege, bis das Produkt an unsere Füße kommt. ebay sendet tolle neue Spots, wie nachhaltig der Kauf / Verkauf über ebay-Kleinanzeigen ist: Re-use ist hier das Zauberwort, also Weiterverwendung statt Wegwerfen. Wenn sie nur in den Konditionen und Vorgaben für ebayer auch so nachhaltig orientiert wären, im Sinne von fair und sozial. Diese Beispiele zeigen: Unternehmen brauchen Nachhaltigkeits-Guidelines!
Nachhaltigkeit verträgt keinen Aktionismus
Letztes Jahr, als das Thema „Klimawandel verlangsamen“ in der Gesellschaft boomte, sprangen viele Unternehmen auf diesen Trend auf. Bäume pflanzen war in, egal ob Radiosender oder Bierproduzent. Echte nachhaltige Orientierung bedeutet aber echtes Kommitment und eben nicht nur einen Aspekt im Unternehmen (Produkt, Marketingaktion, Spenden) herausgreifen. Es verlangt, ganzheitlich zu denken.
Nachhaltigkeit betrifft alle Unternehmensbereiche
Klar, bei Nachhaltigkeit denkt man als Erstes an die angebotenen Produkte und Dienstleistungen. Bleiben wir mal bei dem Beispiel Turnschuhe. Das Produkt selbst ist nachhaltig, wenn es aus recyceltem Plastik ist. Und trotzdem muss man genauer hinschauen:
- Mit welcher Energie wurde es produziert – Strom aus Erneuerbaren oder fossilen Energieträgern?
- Fallen (eventuell giftige?) Abfallstoffe in der Produktion an?
- Wie sieht die Verpackung aus? Aus recyceltem Karton? Ist der Karton recycelbar?
- Sind die verwendeten Verpackungs-Farben (Adidas blau, Nike knallorange z.B.) ökologisch, ist Deinking problemlos möglich?
- Sind die Transportwege kurz, bis die Ware beim Kunden ist?
- Wie sehen die Shops aus? Welche Materialien wurden für die Inneneinrichtung verwendet? Dito die Büros in der Zentrale?
- Wie sind die Arbeitsbedingungen? Gleiches Gehalt für Männer und Frauen? Keine Alters- oder andere Diskriminierung? Inklusion gelebt?
- Bis hin zur Abfallbeseitigung aus den Büros … wir könnten noch sehr lange weitermachen.
Anhand dieses Beispiels wird aber schnell klar, dass ökologische, ethische und soziale Nachhaltigkeit sich durch alle Unternehmensbereiche ziehen.
Nachhaltigkeits Guidelines statt Zufallsprinzip
„Ja, klar, wir haben einen Nachhaltigkeitsbeauftragten.“ „Natürlich sind wir nachhaltig, schauen Sie mal in unseren Nachhaltigkeitsbericht. Der ist auf der Website.“ Und hier kann „Nachhaltigkeit“ gerne auch durch „CSR“ ersetzen werden!
Ja, das ist ein erster Step. Wir haben uns diverse CSR-Reports angeschaut. Wenn wir sie gefunden haben, denn oft sind sie gut versteckt auf den jeweiligen Sites. Und bei vielen Unternehmen kennen die meisten Mitarbeiter besagten eigenen Nachhaltigkeitsbericht gar nicht … „Ach, so einen haben wir? Da habe ich noch nicht reingeguckt …“ Auch der Nachhaltigkeitsbeauftragte ist noch häufig ein(e) „gut zu wissen, dass wir einen haben, aber was macht der eigentlich?“-Kolleg(e)/in.
So funktioniert Nachhaltigkeit im Unternehmen nicht. Wer nach dem Zufallsprinzip oder einem „können wir das gut vermarkten?“-Prinzip Nachhaltigkeit integriert, verfehlt den eigentlichen Zweck. Das bemerken Verbraucher in der Regel auch sehr schnell. Die Folge: Vertrauensverlust. Und Vertrauen ist der Schlüssel für eine positive Kaufentscheidung.
Nachhaltigkeit Step by Step
- Bestandsaufnahme
Wo stehen wir als Unternehmen derzeit? Was haben wir schon erreicht? - Zieldefinition/Priorisierung
Was wollen wir erreichen, was sind die Schwerpunkte, die uns kurz-/mittel-/langfristig Vorteile bringen und realistisch umsetzbar sind? - Festlegung und Umsetzung anhand von Nachhaltigkeits-Guidelines
- Kommunikation intern
- Nachhaltigkeit Machen!
- Kommunikation extern
Für die Schritte 1. und 2. eignet sich beispielsweise ein Nachhaltigkeits-Check anhand der SDGs.
Und für die Schritte 3, 4 und 6 ist es ratsam, Nachhaltigkeits-Guidelines zu haben. Sie geben das Gerüst vor, an dem sich alle Mitarbeiter „entlanghangeln“ können. Und ersparen so zeit- und kostenaufwendige eigene Erarbeitung. Und wer will das nicht, Zeit und Kosten sparen?
Generell empfiehlt es sich, einen externen Experten dazu zu holen. Denn erstens hat ein Externer eine objektive Sicht auf die Dinge. Er erkennt die „blinden Flecken“, über die man unternehmensintern immer wieder unbewusst hinwegschaut. Zweitens kennt er sich mit dem Thema Nachhaltigkeit aus, mit allen Aspekten – sozialen & ethischen, ökologischen & ökonomischen. Und last but not least hat ein externer Nachhaltigkeits-Berater ein strukturiertes und erprobtes Vorgehen.
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