Wir hören immer, Bäume sind wichtig für den Klimaschutz. Denn sie speichern CO2. Stimmt! Aber auch Moore und Ozeane sind große CO2-Speicher. Deswegen wollten wir es wissen: Wald, Meer oder Moor – wer speichert mehr CO2?
So viel Kohlendioxid speichert ein Wald

Je nach Zusammensetzung (Eiche, Buche, Nadelbäume), Baumalter und Dichtheit des Bewuchses speichert ein Wald je Hektar zwischen 6 Tonnen und rund 10 Tonnen CO2 im Jahr.
Geht man nach Baumarten, sind Buche und Kastanie am „eifrigsten“, Kohlendioxid zu binden.
Es gibt aber ein ganz großes ABER beim Thema „Bäume pflanzen für den Klimaschutz“. Das gespeicherte CO2 bleibt nämlich nur solange im Wald, solange der Baum wächst und stehen bleibt. Wird er gefällt und verarbeitet, dann wird je nach Art der Verwendung das gespeicherte CO2 wieder freigesetzt. Viele Baumpflanzaktionen finden bedauerlicherweise auf solchen Plantagen statt, bei denen die Bäume früher oder später wieder gefällt werden.
Meere und Ozeane als CO2-Speicher

Hier kann man leider keine Zahl pro Hektar nennen. Forscher haben allerdings berechnet, dass die Ozeane etwas 16mal mehr Kohlenstoff enthalten als die Landbiosphäre. Denn im Meer wird nicht – wie bei Bäumen durch Photosynthese – CO2 gespeichert, es ist etwas komplizierter. Trifft das CO2 aus der Atmosphäre auf die Wasseroberfläche, bildet es zusammen mit dem Wasser (H2O) eine schwache Säure. Diese kennen wir als Kohlensäure, H2CO3. Diese liegt im Wasser sowohl als H2CO3, als auch als H + HCO3 vor: Wasserstoff und Bicarbonat. In dieser Form, als Bicarbonat, wird der Kohlenstoff schließlich im Meer „gespeichert“. Und sinkt mit kühlem Wasser Richtung Meeresboden.
Und das ist hier der Haken: je mehr sich die Meere erwärmen, desto weniger effizient funktioniert dieses „Speichern durch Absinken“.
Übrigens, auch die Pflanzen im Meer speichern CO2 – denn sie betreiben wiederum Photosynthese. Hier ist besonders das Seegras, Posidonia, hervorzuheben. Hier wird das CO2 in Form von einer Art Zucker in den Wurzeln und den Trieben gespeichert, und auch vom Seegras in den umliegenden Boden abgegeben. Deswegen verbietet z.B. Mallorca das Ankern über Seegraswiesen, damit der Anker nicht dieses Ökosystem zerstört (mal ganz abgesehen davon, dass Seegras Lebensraum für viele andere Arten ist!).
Wie viel CO2 speichern Moore?

Auch hier findet sich kein Wert „Neuspeicherung CO2 pro Hektar und Jahr“. Allerdings finden sich Aussagen dazu, wie viel bis dahin gebundenes Kohlendioxid ein Moor bei der Entwässerung freigibt.
Je nachdem, wo das Moor liegt, sind es zwischen 5 Tonnen (Mitteleuropa) und 9 Tonnen CO2 (Tropen) je Hektar entwässertem Moor.
Das CO2 in Mooren ist im Torf gespeichert, dieser besteht aus abgestorbenen, nicht zersetzten Pflanzenresten. Sowohl der Torfabbau zur Nutzung des Torfs als Substrat sowie früher als Brennmaterial setzt CO2 frei. Neues wird nicht mehr gebunden. Stattdessen werden trockengelegte Moore oft landwirtschaftlich genutzt, was die CO2-Emission nochmals steigen lässt.
Klarer „Gewinner“: das Moor ist der effektivste CO2-Speicher
Nähern wir uns mit einem anderen Ansatz, da der Vergleich „Speicherung CO2 pro Hektar“ nur bedingt funktioniert.
-> 71 % der Erdoberfläche ist von Meeren bedeckt. Sie binden, von Wissenschaftlern berechnet, circa 40.000 Milliarden Tonnen CO2.
Die restlichen 29 % der Erdoberfläche sind Landmasse (der Anteil Wasser in Flüssen und Seen ist dabei verschwindend gering).
-> Von diesen 29 % terrestrische Erdoberfläche bestehen 3 % aus Mooren (also knapp 0,9 % gesamt). Dort sind rund 600 Milliarden Tonnen Kohlendioxid gespeichert.
-> 27 % der Landoberfläche (= knapp 8 %) wird von Wäldern bedeckt. Insgesamt sind in allen Wäldern der Erde circa 300 Milliarden Tonnen CO2 gebunden.
Diese Werte haben wir nun wieder in Relation gesetzt. Die Rangfolge der effektivsten CO2-Speicher lautet demnach:
- Moor
- Meer
- Wald
Umso wichtiger ist es, bestehende Moore nicht zu entwässern, und entwässerte Moore wieder zu vernässen.
Empfehlung für Unternehmen, die im Marketing eine Klimaschutzaktion planen
Aus Marketinggesichtspunkten empfehlen wir Unternehmen daher, statt Baumpflanzaktionen lieber Moorschutzaktionen, Moorpatenschaften u.ä. zu realisieren. Denn davon hat unser Klima, hat unsere Umwelt mehr!
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