Die CO2-Bilanz von Social Media

Dass die CO₂-Bilanz von Energieerzeugung mit Kohle oder Heizen mit Erdöl nicht so doll ist, wissen wir ja alle. Aber wie sieht es eigentlich mit digitalen Aktiväten aus? Speziell mit der CO₂-Bilanz von Social Media – inzwischen fast die liebste Freizeitbeschäftigung vieler Menschen. Psst, und manchmal auch während der Arbeitszeit ….

Messmethode für die CO₂-Bilanz von Social Media Kanälen

Um die verschiedensten Aktivitäten vergleichbar zu machen (z.B. Fliegen mit Auf-Instagram-Surfen), wurde der sogenannte CO₂ Äquivalenzwert definiert. Er ist die Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase. Geschrieben wird er EqCO₂ oder CO₂e. 

Bei der Nutzung von Social Media, genau wie generell bei der Nutzung digitaler Medien, wird Energie verbraucht. Hier spielen die Inhalte (Text, Foto, Video) eine Rolle. Zusätzlich muss die Umweltbelastung durch die genutzen Endgeräte (Smartphone bis Desktop-PC) einbezogen werden, ebenso die Standorte der Server.

Alles das wurde zusammengerechnet und dann im jeweiligen CO₂e ausgedrückt. Dabei wurden die verschiedenen Aktivitäten, die die unterschiedlichen User (vom Content Creator bis zum passiven Leser) durchführen, ebenfalls berücksichtigt.

So verbraucht z.B. das Hochladen eines Fotos auf Instagram 0,154 Gramm CO₂e. Das Scrollen durch einen Newsfeed dagegen liegt um ein Vielfaches höher, nämlich bei 1,549 Gramm CO₂e.

Das wiederum zusammengemixt mit den Nutzungsstatistiken der einzelnen Netzwerke ergab dann, Stand 2023, einen Wert je Netzwerk. So, genug trockene Theorie, her mit den Zahlen!

LinkedIn das Sparsamste unter den sozialen Netzwerken

Quelle: Greenspector 

Vielleicht überlegt man als User bei diesen Werten, ob man sich wirklich ein Video nach dem anderen auf TikTok reinzieht? Denn 1 Stunde auf TikTok entsprechen 57,6 Gramm CO₂e. Klingt im Vergleich zu einem 2-Stunden-Urlaubsflug mit 284 Kilogramm nicht viel, richtig. Aber täglich 1 Stunde, sagen wir mal an 320 Tagen im Jahr sind schon 18,4 Kilogramm. Und laut TikTok-eigenen Zahlen nutzen 20,9 Mio. Deutsche aktiv TikTok. Während „nur“ ca. 10 % der Deutschen einen Urlaubsflug pro Jahr unternehmen.

Unsere „Milchmädchenrechnung“ ergibt damit für TikTok allein in Deutschland über 385 Mio. Kilogramm CO₂e im Jahr. Das sind schon ganz andere Dimensionen …

Marketer in der Verantwortung

Wir plädieren dafür, nicht nur Budgets, Kosten, Reichweite u.a.m. in die Beurteilung einer geplanten Vermarktungskampagne in Scoial Media einfließen zu lassen, sondern – genau wie bei Print oft schon berücksichtigt – die Umweltbelastung. Und hier ist die CO₂-Bilanz der Social Media Kanäle ein guter Ansatz.