Der Klimawandel ist eine wissenschaftliche Tatsache. Aus ihm entstehen viele Risiken, und auch Handlungsfelder für Unternehmen. An manche denkt man sofort, andere kommen erst bei genauer Betrachtung zum Vorschein. Wir nennen die wichtigsten – darunter ein Handlungsfeld aus dem Klimawandel, das oft unterschätzt wird.

Klimawandel und daraus resultierende physische Risiken für Unternehmen

Plötzlich und akut auftretende Risiken, z.B. Naturkatastrophen, können Wertschöpfungsketten zerstören, Maschinen und Gebäude unbrauchbar machen, Lieferketten beeinträchtigen. Diese Risiken sind versicherbar, aber trotzdem können sie den Betrieb empfindlich treffen. Bis die Versicherung zahlt, dauert es. Bis alles wieder aufgebaut ist, dauert es. Eine vernichtete Ernte kann nicht wieder beschafft werden … Und lange nicht alle Folgen der Schäden sind versichert. So bezifferte der Rückversicherer Munich Re die Summe der weltweiten Schäden 2022 nach Unwettern, Waldbränden, Gewitterschäden und Überschwemmungen auf 270 Milliarden Dollar. Davon waren nur rund 120 Miiliarden Dollar versichert.

Im Unterschied zu diesen akut auftretenden Risiken gibt es die sogenannten chronisch physische Risiken. Damit sind Folgen der langfristigen Klimaveränderung gemeint, wie ansteigende Meeresspiegel, oder dauerhafte Temperaturerhöhungen. Letztere sehen wir aktuell bei vielen grünen Skigebieten. Skifahren in Bayern wird in wenigen Jahren wohl nur noch Erinnerung sein, denn auch für Schneekanonen braucht man Kälte. Viele Betreiber von Skiliften stehen damit vor dem wirtschaftlichen Aus.

Vorübergehende (transitorische) Risiken

Damit sind solche Risiken für Unternehmen gemeint, die sich in den Griff kriegen lassen, wenn das Unternehmen handelt. Dann dauert das Risiko nur eine bestimmte Zeit an.

Marktrisiken
Ein Beispiel war die erhöhte Nachfrage nach Getränken im Hitzesommer 2022, und der damit einhergehende Mangel an Leergutrücklauf für die Produzenten. Ein anderes, sicher massiver in den Unternehmensbetrieb eingreifendes Beispiel ist eine Änderung des Konsumverhaltens hin zu nachhaltigen Produkten. Oder denken wir an den Veranstaltungsbereich, Corona hat hier tiefe Spuren hinterlassen, denn nach so langer Zeit der Abstinenz haben Konzertgänger & Co. Ihr Verhalten geändert. Selbst wenn Sie wieder auf Konzerte gehen, werden Tickets dafür kurzfristig an der Abendkasse gekauft. Damit haben Veranstalter so gut wie keine Planbarkeit mehr.

Rechtliche Risiken
Hierzu gehören z.B. Rechtsstreitigkeiten wegen des Ausbleibens von Maßnahmen für die Reduzierung von Klimaauswirkungen. So wurden z.B. Shell und RWE verklagt, weil sie direkt nachweisbare Klimaschäden verursacht haben sollen.

Politische Risiken
Rechtliche Vorgaben und Gesetze aufgrund politischen Handels zum Klimawandel können von „wenig Anpassung erforderlich“ bis zu komplettem Wegfall des Geschäftsbetriebs (Atomkraftwerke) reichen. Eine neue Regierung könnte andere Gesetze erlassen. So wurden die Erneuerbaren Energien ab 1998 durch die rot-grüne Regierung massiv gefördert, unter schwarz-gelb und schwarz-rot dann mit Gesetzesänderungen ebenso massiv ausgebremst. Deutschland war in der Solartechnologie einmal Weltmarktführer … nun ist es das nicht mehr. Über 300.000 Arbeitsplätze gingen daher vor ein paar Jahren verloren. Ein anderes Beispiel ist die erhöhte Anforderung an Energieeffizienz, nachdem Deutschland 2022 Sanktionen gegen Russland beschlossen hatte und daraufhin die Energiepreise anstiegen.

Technologische Risiken
Hierbei wird beispielsweise eine für das Klima schädliche Energieart, wie Kohle, durch eine für die Umwelt schädliche Alternative wie Fracking ersetzt. Bei der  Gewinnung von Erdgas durch Fracking werden Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in die Erde gepresst, um Gashydrate zu lösen. Diese Technologie hat in den letzten Jahren zu einer signifikanten Steigerung der Erdgasproduktion in den USA geführt und hat damit dazu beigetragen, den Ausstoß von Treibhausgasen durch den Einsatz von saubererem Erdgas anstelle von Kohle zu reduzieren. Allerdings sind die Umweltschäden durch das Fracking immens, und zum Teil noch gar nicht in Studien / langzeitlich erforscht.

Allerdings hat Fracking auch erhebliche Umweltrisiken mit sich gebracht, insbesondere durch die Verunreinigung von Wasser und Boden durch Chemikalien sowie durch die Zerstörung von Landschaft und Wildtieren. Zudem kann Fracking auch zur Induzierung von Erdbeben führen. Daher stellt die Verbreitung von Fracking ein technologisches Nachhaltigkeitsrisiko dar, da es eine Technologie ist, die zwar kurzfristig den Klimaschutz fördert, jedoch langfristig negative Auswirkungen auf die Umwelt hat und somit nicht als nachhaltige Lösung betrachtet werden kann.

Klimawandel: Risiken für die Reputation von Unternehmen
Wenn ein Unternehmen nicht umwelt- und klimafreundlich handelt, kann es z.B. zu Kundenverlust kommen. Denn immer mehr Kunden, aber auch Stakeholder, achten auf das Klimaverhalten. Nicht umsonst versuchen schwarze Schafe, mit Green Washing ein besseres „Klima-Image“ zu erhalten.

Risiken am Finanzmarkt
Alle o.g. Risiken müssen Kreditgeber und Finanzinstitute inzwischen bei ihrem Kreditvergabeprozess berücksichtigen. Das Ergebnis dieser Prüfung (die neben den Risiken aus Klimawandel generell die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit eines Unternehmens anschaut) fließt dann in die Kreditentscheidung ein: nicht nur ein „ob“, sondern auch die Höhe der zu zahlenden Zinsen hängt davon ab. So kann die Zinshöhe beispielsweise an das Erreichen der CO2-Ziele gekoppelt werden.

Direkte finanzielle Risiken
Natürlich haben alle vorgenannten Risiken finanzielle Auswirkungen. Aber es gibt auch direkt monetäre Risiken. Darunter sind beispielsweise Mehrausgaben für Heizung oder Kühlung aufgrund schlechter Gebäudesubstanz zu verstehen.

Handlungsfelder

Jede Risikokategorie sollten Unternehmen also im Auge haben, und Strategien zur Risikovermeidung oder aber zumindest zur Risikoreduktion entwickeln. Somit ist der Klimawandel nicht allein Aufgabe einer Abteilung oder Stabsstelle im Unternehmen. Handlungsfelder können sie in fast allen Abteilungen von Unternehmen ergeben. Hier ein paar Beispiele

  • Recht
  • Risk Management
  • Produktion
  • IT
  • Rechnungswesen und Controlling
  • Marketing
  • Öffentlichkeitsarbeit / Pressestelle
  • Vertrieb
  • CSR-Management.

Dabei sollte das Risikomanagement eigentlich als Treiber für die anderen Unternehmensbereiche dienen. Denn es soll operative, rechtliche sowie prozessuale Risiken für das gesamte Unternehmen identifizieren und durch vorbeugende Maßnahmen verhindern beziehungsweise reduzieren – natürlich auch für das Risiko Klimawandel. Damit ist es das wichtigste, weil erste und umfassendste Handlungsfeld … was häufig unterschätzt wird.  

Und genau deswegen ist eine umfassende Analyse und Einbezug aller Unternehmensbereiche bei der Implementierung von Nachhaltigkeit und Betrachtung von Klimarisiken notwendig. Damit man nicht das ein oder andere Risiko übersieht …

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