„Nichts geht über Bärenmarke, Bärenmarke zum Kaffee!“ Als Marketingagentur haben wir auch einen Bluesky-Account (oder genauer, unser Bürohund hat ihn). Dort stolperten wir neulich über eine fast endlose Aufzählung von alten TV-Spots und Werbeslogans, viele Accounts erinnerten sich. Woran liegt das? Warum erinnern wir uns so gut an alte TV-Spots, und haben sofort die Jingles und Slogans im Ohr?
Wetten, dass Sie diese alten TV-Spots gleich erinnern?
„Sie baden gerade Ihre Hände drin.“ Klingelts? Haben Sie auch sofort Tilly und das kleine grüne Schälchen vor Augen? Richtig, Palmolive.
„Wer wird denn gleich in die Luft gehen?“ Das war natürlich Bruno, das HB-Männchen. Zu Zeiten, als Zigaretten noch im TV beworben wurden.
„Der Tag geht, Johnny Walker kommt.“ „Das ist doch einen Asbach-Uralt wert.“ „Komm mit auf den Underberg!“ Alle drei TV-Spots stammen ebenfalls aus der „grauen Vorzeit“ der 1970er Jahre, als Spirituosen noch im TV angepriesen werden durften.
„Bin ich schon drin?“ Boris Becker für AOL.
„Wenns schee macht!“ Annemarie Wendel aka „Else Kling aus der Lindenstraße“ für Müller Milch.
„Ein schöner Tag“ für Diebels, und „Sail away“ für Becks Bier. Beides mit emotionalem Film, Songs und einprägsamen Stimmen.
„Der Fleck geht weg ganz ohne Rand, hast Du K2R zur Hand.“ Diesen Fleckentferner gibt es von Henkel zwar noch, aber leider nicht mehr im deutschsprachigen Raum.
„Pack den Tiger in den Tank.“ Esso.
„Isch ´abe gar kein Auto“. Nescafé.
Ach ja, so könnten wir endlos weitermachen … in 60 Jahren TV-Werbung kommen so einige Spots zusammen.
Warum brannten sich alte TV-Spots besser ins Gedächtnis?
Dafür gibt es sieben Gründe:
- Es gab schlicht und ergreifend keine Alternative, man saß vor dem Fernseher und hat die Werbung angeschaut. Bei 3 TV-Sendern, später ein paar mehr, keine Aufnahme- und damit Vorspulmöglichkeit, kein Streaming … man konnte den Spots nicht entgehen.
- Was man als Kind oder in der Jugend sieht, prägt sich stärker ein als zu späteren Zeiten.
- Die Spots waren oft überraschend. Wer erwartet schon einen Tiger an der Tankstelle? Oder badet seine Hände in Geschirrspülmittel? Sieht gar einen Audi eine Skisprungschanze hochfahren?
- Andere TV-Spots waren emotional, man hat sich mitgefreut (Diebels), mitgelitten, mitgelacht (Nescafé).
- Viele alte TV-Spots wurden von sehr einprägsamen kurzen Slogans begleitet.
- Die Spots und Slogans waren verständlich. Und damit meinen wir nicht nur die Sprache, sondern sie waren begreifbar. Nachvollziehbar. Nicht so absurd wie viele TV-Spots 2025.
- Last but not least: Sie waren nicht austauschbar. Sie waren unverwechselbar. Herr Kaiser stand für die Hamburg-Mannheimer-Versicherung. Der Weiße Riese war das Waschmittel mit der längsten Wäscheleine, während Persil „weißer als weiß“ wusch, und Klementine für Ariel trommelte.
Der wissenschaftliche Ansatz für die Erinnerung an alte TV-Spots
Die Wissenschaft erklärt das Phänomen so: viele von uns erlebten in den 1970er bis 1990er Jahren ihre Kindheit oder Jugend. Besonders die Jugend ist eine prägende Lebensphase – man sammelt viele neue Erfahrungen. Die Persönlichkeit wird dadurch geformt, daher sind die Erfahrungen / Erlebnisse tiefer im Gedächtnis verankert. Insbesondere emotionale Ereignisse, noch stärker die „ersten Male“, bleiben besser haften als spätere Wiederholungen.
Im Alter zwischen 10 und 30 speichert der Mensch extrem viele Informationen ab. Wird er älter, dann greift das Gehirn leichter auf diese älterne, gut gespeicherten Erinnerungen zurück. Die Fähigkeit, aktuelle Ereignisse zu speichern, nimmt dagegen ab.
Genug der Erklärungsansätze – es ist, wie es ist. Haben wir ein bisschen die Erinnerung gekitzelt? An welche TV-Spots erinnern Sie sich so? Aber Achtung, Suchtgefahr, man guckt sich einen nach dem anderen an und schwelgt in Nostalgie ….
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