Marketingagenturen: braucht man die eigentlich noch?

KI, WordPress und Bildbearbeitungsprogramme – wozu braucht man heutzutage eigentlich noch Marketingagenturen? Texten kann ChatGPT genauso. Mit WordPress kann quasi jeder eine Website erstellen. Brauche ich eine Vermarktungsstrategie, frage ich die KI. Bilder (Fotos genauso wie Filme) liefert mir die KI auch genau nach meinen Wünschen. Die Zeiten, als man beim Dreh eines Werbespots überlegen musste, was gibt das Budget her, muss ich für das Zeigen exotischer Locations dorthin fliegen usw. – die sind vorbei. Ein Spot wie der aktuelle der ING mit einem echten Löwen, einem animierten Löwen, interagierenden Menschen und Dirk Nowitzki als Testimonial hätte früher Unsummen gekostet und  hohe Sicherheitsvorkehrungen erfordert. Heute – so unsere Vermutung – war das Teuerste daran die Entlohnung des Sportlers.

Und Dank Photoshop, Canva und Co. kann heutzutage auch jede und jeder sehr einfach Bilder bearbeiten, Hintergründe und Layouts erstellen.

Sind Marketingagenturen überflüssig?

Echt jetzt, diese Frage kommt von uns? Ja, wir sind eine Marketingagentur. Und nein, wir sehen uns nicht als gefährdet. Jetzt können Sie sagen, das haben die Dinosaurier auch gesagt … kurz bevor sie ausgestorben sind.

Ja, es ist richtig, es gibt inzwischen viele wunderbare Werkzeuge, die uns unterstützen. Das ist es dann aber auch: sie unterstützen. Wir müssen ihnen schon sagen, was sie tun sollen.

Der entscheidende Unterschied

Nehmen wir ChatGPT. Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass man umso bessere Ergebnisse erhält, je detaillierter und genauer man seine Frage bzw. die Aufgabe stellt. Aber denken Sie doch mal einen Augenblick nach, woher der „Kollege KI“ seine Ergebnisse zieht und zusammenstellt.

Nämlich aus dem, was schon existiert. Dem Content des Internets. Und dem, womit er gespeist wurde sowie, was er durch die Eingaben seiner vielen User „erfahren“ hat. Quasi ein neuronales „Denken“, das verknüpft, verarbeitet, auswirft.

Aber Neues? Neue Ideen, die vorher noch kein anderer hatte? Fehlanzeige.

Texte mit Persönlichkeit und eigenem Stil? Jein. Man kann „Kollege KI“ natürlich sagen, schreib im Stil z.B. von Stephen King, dann kriegt man einen Text in diesem Stil. Sicher auch einen sehr guten Text. Aber eben nur eine Imitation.

Die Aufgaben einer Marketingagentur haben sich gewandelt

Die Ideenfindung, die Kreativität wird immer wichtiger. Ebenso wird die Beratungstätigkeit zunehmen. „Hier unser Produkt, hier Ihr Vermarktungsausftrag“ – aber wie, wo, vor allem mit welcher Idee: dazu braucht es weiterhin eine Agentur. Jedenfalls wenn man aus der 08/15-Masse herausstechen will. Denn eine KI ist nicht emphatisch. Sie versteht das Produkt, seine Historie, die Besonderheiten rational. Den Spirit aber – den versteht nur ein Mensch, davon sind wir überzeugt. Das, was den Geist des Produktes ausmacht. Damit der Kunde sagt „ja, genau, die verstehen mich“.

Das Abarbeiten der Ideen und Ansätze kann durch KI und entsprechende Tools unterstützt werden, die Erstellungszeiten verkürzen sich, Budgets können verlagert werden. Einen Textentwurf durch „Chatty“ erstellen zu lassen und dann mit eigenem Stil zu überarbeiten ist heutzutage gang und gebe – teils auch bei media4nature. Jedenfalls wenn es um Akquisemails, Standardaufgaben o.ä. geht. Manchmal ist übrigens auch der beste Texter oder die beste Layouterin blockiert, dann kann Kollege KI Inspiration geben.

Oder wir schicken den KI-Kollegen auf Recherche. Und sparen so Zeit, die wir für kreative Ideen nutzen. Und in die Beratung stecken. Zum Beispiel auch, in dem wir Ihnen sagen, welche Medien für Ihre Ziele passen, welche Schaltungen, welche Aktionen, und worauf Sie besser verzichten sollen. Damit Ihr Budget sinnvoll eingesetzt wird.

Zusätzlich kennen wir uns auch in akktuellen. und anstehenden Gesetzesthemen und rechtlichen Vorhaben aus. Und können Ihnen wertvolle Tipps geben, u.a. was zulässig ist, und was künftig zulässig sein wird (Stichwort z.B. Green Claims Directive).

Bei einem können sie auf jeden Fall sicher sein: unsere Blogbeiträge, wie diesen hier, schreibt ein Mensch. Von Anfang bis Ende. Wir hoffen, das merkt man!