Weiter geht es mit der Vorstellung der SDG, den Zielen für eine nachhaltigere, bessere Welt, die die Vereinten Nationen 2015 veröffentlicht haben. Leider sind sie außerhalb der Nachhaltigkeitsszene und der Politik nicht so bekannt, wie es ihnen gebührt. Das war das Ergebnis unserer Blitzumfrage auf Twitter. Insgesamt gibt es 17 der Sustainable Developement Goals, kurz SDG genannt. Heute: SDG 7, bezahlbare und saubere Energie.
Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern
Um dies zu erreichen, wurden 3 inhaltliche Unterziele und 2 Umsetzungsmaßnahmen definiert. So zerlegt man das große Ziel in einzelne, handhabbare „Portionen“. Jedes Land, jedes Unternehmen, jede einzelne Person kann so dazu beitragen, das Ziel „Bezahlbare und saubere Energie“ zu erreichen.
Die inhaltlichen Unterziele des SDG 7 sind:
- Allgemeiner Zugang zu sauberer Energie
- Den Anteil Erneuerbare Energie erhöhen
- Die Steigerungsrate Energieeffizienz verdoppeln
Die Umsetzungsmaßnahmen des SDG 7 lauten:
- Den Zugang erleichtern, und die Forschung & Technologie für saubere Energie verbessern
- Den Ausbau und die Verbesserung Energiedienstleistung für Entwicklungsländer
Das klingt eigentlich alles einfach. Die Umsetzung, das sieht man seit vielen Jahren hier in Deutschland, ist es allerdings nicht. Zuerst wurde durch die rot-grüne Regierung 1998 der Atomausstieg mit zeitlichem Fahrplan beschlossen, das Erneuerbare-Energien-Gesetz geschaffen und saubere Energieversorgung massivst gefördert. Eine Konsequenz der Solarparks, Windparks und Biogasanlagen war allerdings, dass die Stromerzeugung immer dezentraler stattfand. Die großen Energieversorger merkten, ihnen schwammen die Felle davon. Daher wurde starker Lobbyismus betrieben. Dazu kam als Argument gegen Erneuerbare Energien die ständig steigende EEG-Umlage, sowie das (Schein)Argument, dass Strom aus Atomkraft oder Kohle preisgünstiger wäre.
In den 2010er-Jahren wurde so die Energiewende abrupt ausgebremst, der Bau neuer Ökokraftwerke durch geschickte Gesetzgebung stark behindert. Und vor allem wurde erst einmal der Atomausstieg durch schwarz-gelbe Regierung wieder rückgängig gemacht. Nach Fukushima kam wieder eine Kehrtwende, die allerdings mit Millionenzahlungen an die AKW-Eigentümer teuer kompensiert wird. Stimmen, die jahrelang vor der Abhängigkeit von russischem Gas und Uran gewarnt hatten, wurden angesichts des Preisvorteiles überhört. Auch möchte – verständlicherweise – kaum jemand einen Windpark direkt vor der Nase haben. Inzwischen setzt ein Umdenken ein, vor allem Solarkraft wird inzwischen wieder sehr positiv gesehen. Neue, höhere Windräder bringen mehr erzeugte Energie je Anlage.
Saubere Energie ist auf Dauer alternativlos
Windkraftgegner bringen gern als Argumente, dass Windräder Vögel töten. Die Anzahl durch Autos, Züge, Fensterscheiben oder gar Katzen getötete Vögel findet man dagegen recht selten – dabei liegen sie um einiges höher. Auch erkennen moderne Windräder, wenn sich Vögel oder Fledermausschwärme nähern, und schalten ab.
Kohle verdreckt die Luft und die Umwelt, es sterben jährlich Tausende an Atemwegserkrankungen. Natürlich hängen Arbeitsplätze daran, aber ein Romantisieren des „Kohle-Kumpels“ kann nicht darüber wegtäuschen, dass das Kohlezeitalter zu Ende ist. Krass ausgedrückt: auch Postkutschenfahrer mussten umsatteln … Der Ausbau Erneuerbarer Energien schafft auch neue Arbeitsplätze, über Forschung / Entwicklung bis hin zum Bau der Kraftwerke.
Schwieriger ist es bei Atomkraft. Für sie spricht, dass sie CO2-frei Energie produziert. Und dass die Atomkraftwerke alle abgeschrieben sind und daher vergleichsweise preisgünstig produzieren könnten. Dagegen spricht die Gefahr, die von Atomkraftwerken ausgeht, vor allem von den in die Jahre gekommenen. Und ein GAU muss noch nicht einmal so heftig wie ein Tschernobyl oder Fukushima sein, um auf Jahre mit der Radioaktivität alles in der Umgebung zu verstrahlen …
Leider stimmte das EU-Parlament am 6. Juli mehrheitlich dafür, im Rahmen der neuen Taxonomie-Verordnung auch Gas und Atomkraft als „nachhaltig“ einzustufen. Hier hat sich die Lobbyarbeit durchgesetzt. Denn das bedeutet nichts anderes, als dass weiterhin Gelder, Investitionen und Fördermittel in diese fossilen Energieträger fließen dürfen. Schade, hier wurde eine große Chance vertan – aber es geht um sehr viel Geld, das überwog wohl. Und damit kurzfristiges Denken …
Dies ist eines von den insgesamt 17 SDG. Bei unserer Recherche stellten wir fest: eine Übersicht aller 17 Sustainable Developement Goals mit den jeweiligen Unterzielen, hübsch grafisch aufbereitet, gab es nicht. Daher haben wir ein solches PDF erstellt. Und teilen es gern mit Ihnen!
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