Eigentlich weiß man es: Nachhaltigkeit ist wichtig. Sowohl im Produkt-/Dienstleistungsangebot als auch im Unternehmen selbst. Seit Jahrzehnten versuchen Staaten und Institutionen das Thema auf die Agenda der Wirtschaft zu bekommen. Seit 2015 hat die UN mit den SDG (Sustainable Development Goals) ein Format gefunden, das nicht nur bei den Schwellen- und Entwicklungsländern anknüpft, sondern auch für Industriestaaten praktikabel ist. Mit den SDG lässt sich die Nachhaltigkeit global, regional, wie auch lokal und vor allem auf Unternehmensebene messen. Doch warum dauert es gefühlt so unendlich lange, bis Unternehmen sich mit dem Thema auseinander zu setzten? Wann ist der richtige Zeitpunkt endlich gekommen, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen?
Trend oder Chance für die Zukunft?
So manches Unternehmen hat sicherlich bisher gehofft, dass „dieser Nachhaltigkeits-Trend“ früher oder später vorüber ist. Andere würden ja gerne, aber die Zeit fehlt im Tagesgeschäft einfach. Denn es gibt in der aktuellen Betrachtung immer Themen, die buchstäblich unter den Nägeln brennen … sei es die Finanzkrise, Corona oder auch der Krieg in der Ukraine und in anderen Ecken der Welt. Da ist es verständlich, wenn man das Thema Nachhaltigkeit vor sich her schiebt.
Was plant die EU beim Thema Nachhaltigkeit für Unternehmen
Natürlich kann man trefflich darüber streiten, ob und wie sich Staaten in interne Belange von Unternehmen einmischen sollten. Der beste Weg zu Nachhaltigkeit im Unternehmen ist natürlich immer der eigene Antrieb. Denn wenn man von etwas überzeugt ist, fällt das Engagement deutlich leichter. Wissenschaftler, die Politik und jeder von uns merkt aber, dass wir an einem Scheideweg stehen. Das Wetter wird immer extremer und unberechenbarer. Und obwohl wir die soziale Ungleichheit seit langem versuchen, in den Griff zu bekommen, klafft die Lücke immer weiter auseinander. Die Politik versucht jetzt lenkend einzugreifen und Orientierung zu geben.
Aber wo greift man so ein Thema am besten an? Nachhaltigkeitsberichterstattung ist für börsennotierte Unternehmen schon jetzt unter gewissen Voraussetzungen Pflicht. Hier spielen die Mitarbeiterzahl und wirtschaftliche Kennzahlen wie Nettoumsatzerlöse und Bilanzsumme eine Rolle. Ist man berichtspflichtig, muss man hierzulande nach dem Gesetz CSR-RUG über seien Nachhaltigkeit berichten.
Spätester Zeitpunkt für einen Nachhaltigkeitsbericht
Der Kreis der Unternehmen wird sich in naher Zukunft noch einmal deutlich vergrößern. Die Direktive CSRD, die in der EU ausgearbeitet wird, sieht vor, dass die Nachhaltigkeits-Berichtspflicht nicht mehr nur für kapitalmarktorientierte Unternehmen gelten soll. Stufenweise werden ab dem Jahr 2025 auch alle großen Unternehmen berichtspflichtig, die zwei der drei folgenden Größenkriterien erfüllen:
1) Bilanzsumme von mindestens 20 Millionen Euro
2) Nettoumsatzerlöse von mindestens 40 Millionen Euro
3) mindestens 250 Beschäftigte.
Auch kleine und mittlere Unternehmen ab zehn Mitarbeitern werden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet, wenn eine Kapitalmarktorientierung vorliegt. Damit gehen Schätzungen davon aus, dass dreimal so viele Unternehmen berichtspflichtig werden. Auch neu ist, dass der Nachhaltigkeitsbericht im Lagebericht des Geschäftsjahres veröffentlich werden muss. Und ebenfalls neu: die Nachhaltigkeitsinformationen müssen einem Abschlussprüfer oder einem unabhängigen Dienstleister vorgelegt werden.
Ab 2024 sollen die neuen Regeln für alle bisher berichtspflichtigen Unternehmen gelten. Ab 2025 kommen dann die oben geschriebenen großen Unternehmen, die zwei der drei oben genannten Kriterien erfüllen, hinzu. Und ab 2026 kommen börsennotierte KMUs und kleine und nicht komplexe Kreditinstitute und firmeneigene Versicherungsunternehmen, dazu.
Und selbst wer auch in naher Zukunft nicht berichtspflichtig wird, profitiert durch einen Nachhaltigkeitsbericht bzw. davon sich schon jetzt mit dem Thema zu beschäftigen.
Das Geld und Nachhaltigkeit
In der EU möchte man die Finanzwirtschaft beim Thema Nachhaltigkeit mit einbinden. So sieht die EU Taxonomie vor, dass bei anstehenden Unternehmensfinanzierungen das Thema Nachhaltigkeit in der Entscheidung eine Rolle spielt. Anders herum müssen Anleger nun seit 1. August 2022 verpflichtend zu ihrer Nachhaltigkeitspräferenz befragt und auch dazu aufgeklärt werden, wie es um die Nachhaltigkeit bei ihren Finanzanlagen steht. Ziel ist es, die Finanzströme in eine nachhaltige Richtung zu lenken. Und damit ergibt sich schon der zweite Grund, warum Unternehmen über ihre Nachhaltigkeit berichten sollten.
Die Stakeholder haben immer ein Wörtchen mit zu reden
Und selbst, wenn Unternehmen in der guten Situation sind, keinen fremden Finanzierungsbedarf zu haben, macht Nachhaltigkeit Sinn. Denn viele berichtspflichtige Unternehmen fordern von ihren Lieferanten Kennzahlen und Details zu ihrem Nachhaltigkeitsengagement. Unternehmen laufen also Gefahr, lukrative Aufträge zu verlieren, wenn sie auf dem Gebiet untätig bleiben. Zu den Auftraggebern, die auf Nachhaltigkeit achten, zählen natürlich auch der Staat und öffentliche Auftraggeber. Wer also solche Auftraggeber hat, oder haben möchte, tut gut daran, sich mit dem Thema der Nachhaltigkeit um eigenen Unternehmen auseinander zu setzen.
Und wer an Endkunden verkauft, kann sich leider auch nicht mehr zurücklehnen. Denn immer mehr Menschen machen ihre Kaufentscheidung vom Thema Nachhaltigkeit der Produkte oder des Unternehmens abhängig. Laut einer aktuellen Studie der Descartes Systems Group treffen inzwischen 39 Prozent der Befragten ihre Kaufentscheidungen regelmäßig abhängig von den Umweltauswirkungen eines Unternehmens oder Produkts.
Man könnte also sagen, wenn nicht jetzt, wann dann? Der Zeitpunkt, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen, ist da. Dabei eines muss auch jedem klar sein, Nachhaltigkeit im Unternehmen ist immer ein Prozess, eine Reise die man irgendwann startet. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Wir begleiten Sie auf Ihrer Reise zu mehr Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen. Es ist einfacher als Sie denken, versprochen! Nutzen Sie die Chancen, die Nachhaltigkeit Ihrem Unternehmen bringt.
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