Da hat man als Agentur für seinen Kunden eine Beilage für sein umweltfreundliches Produkt gebucht, in einem grünen Medium. Die Beilage ist auf Recyclingpapier gedruckt, beim Druck wurden keine umweltschädlichen Chemikalien eingesetzt. Der Kunde sitzt in München, also hat man im Sinne Regionalität auch einen Drucker vor Ort beauftragt.
Der Haken: der Verlag der Zeitschrift, in der die Beilage zugefügt wird, sitzt in Hamburg. Der Verarbeiter auch. Das heißt, die Palette mit den Beilegern muss einmal quer durch Deutschland gebracht werden. Das ginge per Zug, per LKW (das meistgenutzte Transportfahrzeug) oder gar per Flugzeug. Bei allen ergibt sich ein mal größerer, mal kleinerer CO2-Ausstoß. Dieser hätte vermieden werden können, wenn man eine Druckerei in oder in der Nähe von Hamburg beauftragt hätte.
In Zahlen: je 10 kg Beileger wurden beim Transport per Zug rund 2,7 kg CO2 freigesetzt, beim LKW-Transport sind es ähnliche Werte und per Flugzeug wären es rund 50 kg klimaschädliches CO2. Der LKW schneidet deswegen nicht so schlecht ab, weil man den Güterzug nicht isoliert betrachten kann, denn An- und Abtransport zum Bahnhof erfolgen in der Regel auch per LWK.
Also ja – auch die Transportwege sind für ein bis zu Ende gedachtes ökologisches Marketing relevant.