„Impulse für nachhaltigen Konsum“ nennt das Umweltbundesamt seine Strategie im Nachhaltigkeits-Nudging. Noch nie gehört? Haben Sie schon einmal den Mülleimer so in den Weg gestellt, dass Ihr Partner darüber stolpern muss – in der Hoffnung, er nimmt ihn direkt mit hinaus? Oder den Apfel, die Melone in kleine Stücke schneiden, damit die Kinder sie ohne Anstrengung essen können? Dann nudgen Sie bereits!
Was ist Nudging?
Unsere Grundannahme ist: Menschen machen Fehler beim Entscheiden. Es macht uns Mühe, objektiv und rational gesehen die richtige Entscheidung zu treffen. Der Homo Oeconomicus ist ein längst überholtes Modell, da bei jeder Entscheidung auch subjektive Einflüsse eine Rolle spielen. Deshalb können wir bei unseren Entscheidungen ab und an einen kleinen „Nudge“ gebrauchen. Das bedeutet so viel wie „ein kleiner Schubs“ in die richtige Richtung. Mit diesem Schubs wird das Verhalten von Menschen ohne Verbote oder Regeln in eine bestimmte Richtung gelenkt, in dem vermeintlich bessere Alternativen attraktiver gemacht werden. Wir bauen uns die Umwelt also so, dass sie es uns erleichtert, die richtige Entscheidung zu treffen. Dabei versucht Nudging aber nicht, Kompetenzen zu steuern.
Hierin liegt der Unterschied zur Manipulation. Der Gestupste hat immer die Möglichkeit, sich gegen den Nudge zu entscheiden und aktiv eine andere Wahl zu treffen. Nudging beschreibt also eine gewaltfreie Herangehensweise, bei der jeder seine eigene Entscheidung trifft und nicht entmündigt wird.
Aus unserem täglich Leben gibt es unzählige Beispiele für den Schubs in eine bestimmte Richtung. So platzieren Supermärkte die teuersten Produkte, die der Kunde kaufen soll, auf Augenhöhe. Die preisgünstigen Alternativen sind meist weit unten gelagert. In öffentlichen Toiletten kleben kleine Fliegen- oder Fußballtor-Aufkleber in den Pissoirs. Und sie bewirken Zielgenauigkeit!
Nudging für Nachhaltigkeit nutzen
Auch aus nachhaltiger Sicht können wir Nudging nutzen. Im Alltag fehlt Nutzern oft die Zeit und die Kapazität, jeden Sachverhalt gründlich zu durchdenken. Unternehmen können mit einer wohl überlegten Entscheidungsarchitektur die Wahrscheinlichkeit steigern, dass sich Mitarbeiter und Kunden trotzdem für die nachhaltige Alternative entscheiden. Dies erreichen sie, in dem das gewünschte Verhalten bequemer gestaltet wird.
So können beispielsweise die Grundeinstellungen im Drucker auf doppelseitig und schwarz-weiß gestellt werden. Wer einseitig und in Farbe drucken möchte, muss dies aktiv einstellen. Anstatt einen Veggie-Day in Kantinen einzuführen (wir erinnern uns an die riesige Aufregung nach diesem Vorschlag der Grünen), können Firmen weiterhin Fleisch anbieten, es aber ungünstiger platzieren. So verbietet niemand den Fleischkonsum, die Mitarbeiter werden aber vom unbewussten täglichen Routine-Griff in die Schnitzel-Pfanne abgehalten. Wer weiterhin jeden Tag Fleisch essen möchte, entscheidet sich aktiv für den Umweg am Buffet. Ihr Unternehmen kann kostenfreie Fahrradparkplätze direkt vor dem Büro oder eine Vergünstigung für den Öffentlichen Nahverkehr anbieten? Das ist vielleicht der kleine „Schubs“, den Ihre Mitarbeiter brauchen, um das Auto öfter mal zuhause zu lassen.
Ihr Unternehmen, Ihr Portfolio, Ihre Mitarbeiter und Ihre Kunden sind so vielseitig wie Ihre Nudging-Möglichkeiten. Vereinfachen Sie die Entscheidung für ein nachhaltiges Produkt oder eine nachhaltige Handlung. Geben Sie den notwendigen „Schubs“ in die nachhaltige Richtung, betreiben Sie Nachhaltigkeits-Nudging. Nur so kann Nachhaltigkeit in Zukunft State of the Art werden.
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