Stoppworte sind häufig genutzte Worte, die von Suchmaschinen öfter ignoriert werden, weil sie den Inhalt der Aussage nicht ändern oder beeinflussen. Typische Beispiele sind Artikel wie „der“, „die“, „das“, Präpositionen wie „in“, Konjunktionen wie „aber“ . Sollte man also für ein gutes SEO-Ergebnis diese Stoppworte einfach weglassen? Klare Antwort: Jein!
Stoppworte allein sind unspezifisch und erhöhen nicht den SEO-Wert
Solche Stopwords sind i.d.R. allgemeine Begriffe, die in vielen unterschiedlichen Zusammenhängen genutzt werden und zu unspezifisch sind, um eine Site für bestimmte Suchanfragen hoch zu ranken.
Nun wird aber auch niemand eine Präposition wie „in“ allein als Keyword positionieren wollen. Demnach tauchen Stoppworte nicht alleinstehend auf, sondern immer in Zusammenhang. Und dann werden sie wichtig. In Einzelfällen sogar entscheidend!
Ohne Stoppworte kann sich der Sinn verändern
Es macht schon einen Unterschied, ob eine Site „Kinoprogramm in Nürnberg“ oder „Kinoprogramm Nürnberg“ anbietet – oder so gefunden werden will. Beim heutigen Check gab es übrigens für „Kinoprogramm Nürnberg“ 677.000 Suchergebnissse bei Google, für „Kinoprogramm in Nürnberg“ 3.410.000 – das ist doch schon ein massiver Unterschied!
Ein anderes Beispiel: „Kartell“ – so gesucht, kommt der Anbieter (Beleuchtung usw.) als Erstes. Bei „ein Kartell“ kommt als oberstes Suchergebnis die Erläuterung, was ein Kartell ist. Und bei „das Kartell“ erscheint als bestes Suchergebnis der Film mit Harrison Ford.
UX beachten!
Die User Experience ist doch das Wichtigste bei einer Site – der User soll den Inhalt verstehen, im besten Fall seine Suchanfrage oder seinen Wunsch bestens erfüllt bekommen und nicht nur Satzfragmente vorfinden. Ein gut lesbarer Text ist das A und O. Denn ein menschlicher User ist kein Crawlbot einer Suchmaschine …
Algorithmen von Suchmaschinen erkennen inzwischen kontextbezogen wichtige Stoppworte
Google & Co. verwenden ausgeklügelte Algorithmen, die Stoppworte in vielen Fällen aus dem Indexierungsprozess herausfiltern, um sich auf relevantere und spezifischere Inhalte zu konzentrieren. Allerdings heißt das keinesfalls, dass diese Worte für das SEO völlig irrelevant sind. Denn inzwischen achten auch Suchmaschinen darauf, ob der Seiteninhalt sich natürlich und sinnvoll liest.
Stoppworte in der URL
Je kürzer und prägnanter, umso besser – so lautet die Regel für eine Seiten-URL. Dann ist sie einfacher sowohl für den Crawler der Suchmaschinen, als auch für den menschlichen User, zu verstehen. 40 bis max. 60 Zeichen sollte eine URL haben, so die gängige Empfehlung. Also heißt es, auf überflüssige Worte zu verzichten. Hier gilt es also genau hinschauen, ob ein sogenanntes Stoppwort im Seitentitel notwendig für den Sinn ist, oder nicht.
Beispiel anhand eines früheren Blogbeitrags:
/seo-tipp-fuer-die-url-der-slug
Entfernt man die Stoppworte, dann steht da:
/seo-tipp-url-slug
Hier ginge der Sinn verloren.
Dagegen könnte man in diesem Beispiel:
/4-tipps-fuer-die-klimaneutral-werbung
die Stoppworte entfernen und verkürzen auf
/4-tipps-klimaneutral-werbung
Im Sinne Lesbarkeit und schnelle Verständlichkeit haben wir uns dafür entschieden, die Stoppworte „für“ und „die“ auch in der URL zu belassen.
Tipps für Stoppworte und SEO
Das sollten Sie also beachten:
- Relevanz und Kontext
Stoppworte können manchmal wichtig sein, um den Sinn und Kontext einer Suchanfrage oder eines Inhalts besser zu verstehen.
- Benutzerfreundlichkeit / User Experience
Inhalte sollten für den User natürlich und flüssig sein. Oft sind dazu Stoppworte notwendig, schon allein um grammatikalisch korrekte Texte zu erstellen.
- Long-Tail-Keywords
Bei längeren Suchanfragen (Long-Tail-Keywords) können Stoppworte eine Rolle spielen, da sie zur Präzisierung der Suchanfrage beitragen.
- URL
Wenn Stoppworte den Sinn der URL nicht ändern, dann sollten sie entfernt werden. Allerdings sollte man sie auf keine Fall im Title Tag löschen. Denn dieser wird bei den Suchergebnissen mit angezeigt.
Liste gebräuchlicher deutscher Stoppworte
Hier noch eine Übersicht über die häufigsten Stoppworte im deutschen Sprachraum:
Artikel |
Präpositionen |
Bindeworte |
Fürworte |
Adverbien |
gern genommen |
- der
- die
- das
- ein
- eine
- einer
- eines
- einem
- einen
|
- in
- an
- auf
- bei
- mit
- von
- zu
- nach
- über
- unter
- vor
- hinter
- zwischen
- neben
|
- und
- oder
- aber
- denn
- sondern
- weil
- dass
- dann
|
- ich
- du
- er
- sie
- es
- wir
- ihr
- sie
- mein
- dein
- sein
- ihr
- unser
- euer
- mir
- dir
- ihm
- ihr
- mich
- dich
- uns
- euch
- ihnen
|
- hier
- dort
- immer
- nie
- sehr
- oft
- selten
- manchmal
- jedoch
- noch
|
- auch
- so
- als
- bis
- wenn
- während
- wie
- wo
- was
- wer
- welche
- warum
- will
- wollte
- kann
- könnte
- muss
- müsste
- soll
- sollte
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