Greenwashing heißt, etwas wird „ökologisch angestrichen“. Man verpasst einem Produkt, einer Dienstleistung einen umweltfreundlichen Anschein, obwohl im Kern die Ökologie keine Rolle spielt. Greenwashing wird vor allem im Marketing genutzt, um neue Zielgruppen zu erschließen oder bisherige Kunden nicht zu verprellen.

Dabei muss beim Greenwashing nicht unbedingt Schaden entstehen. Ein Beispiel für einen Grenzfall ist aus unserer Sicht die Regenwald-Kampagne der Biermarke Krombacher. Für jeden gekauften Kasten Bier spendete Krombacher eine bestimmte Fläche Regenwald. Damit gab es einen ökologischen Touch. Überspitzt ausgedrückt wurde die Kampagne vor allem in den sozialen Medien als „Saufen für den guten Zweck“ verspottet. Allerdings wurde dadurch auch ein Stück Regenwald geschützt.

Man sieht, Greenwashing kann durch PR-Maßnahmen geschehen, durch Geld- oder Sachspenden für ökologische Projekte. Oft reicht auch einfach eine grüne / ökologisch anmutende Verpackung. Oder eine ebensolche Inszenierung der Produkte. Das ist beispielsweise die grüne Verpackung bei der Joghurtschnitte von Ferrero oder der Wechsel der Logofarbe von rot auf grün bei McDonalds.

Manchmal versucht man bewusst, von negativen Themen abzulenken und sich ökologisch zu positionieren, ist aber im Kerngeschäft umweltschädlich. In diese Kategorie fällt wohl die TV-Kampagne der RWE mit „Vorweggehen“, die den Eindruck erweckt, RWE setzt voll auf Windräder und Ökostrom. Dieser Strom macht aber nur einen extrem geringen Bruchteil des Gesamtgeschäftes aus. Hier wird weiter auf Kohlestrom gesetzt, und die Natur gerodet (Hambacher Forst) sowie Dörfer „plattgemacht“ – trotz massiver Proteste in der Bevölkerung.